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Gewerbefliesen für spezielle Anforderungen: Das müssen sie leisten können

Die moderne Fliese, deren Vorgängerinnen schon im alten Rom ein wichtiges architektonisches Bauelement war, beweist sich auch im 21. Jahrhundert als der wohl beliebteste Bodenbelag und ebenso als Wandverkleidung. Dies jedoch nicht nur im privaten Bereich, sondern ebenso in Gewerbe und Industrie.

Dort sind die Anforderungen bezüglich der technischen Spezifikationen weit höher als etwa im eigenen Badezimmer. Mehr dazu findet sich unter www.fliesen-onlineshop24.de/gewerbefliesen/, die Webseite bietet zugleich eine reiche Auswahl an Fliesen für gewerbliche Zwecke.

Im Beruf gelten schärfere Regeln für Bodenbeläge

In der Arbeitsstättenverordnung ist festgelegt, dass Arbeitgeber/innen die vorhandenen Arbeitsstätten so einzurichten und zu betreiben haben, dass von den Arbeitsstätten keine Gefahr für Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer/innen ausgeht. Ein Teil der Arbeitsstättenverordnung sind die technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A1.5/1.2 „Fußböden“. In diesem Teil der Verordnung sind die Anforderungen an Bodenbeläge genauer beschrieben. Die Berufsgenossenschaften als Träger der Berufsunfallversicherungen zeigen in ihren Unfallstatistiken, das rund ein Drittel aller meldepflichtigen Unfälle am Arbeitsplatz auf Stürze zurückzuführen sind.

Diese Unfälle sind in der Regel auf sogenannte „Stolperfallen“, aber weit mehr noch auf zu glatte Bodenbeläge zurückzuführen. Im Besonderen dann, wenn über die geleistete Tätigkeit durch herabfallende Materialien die Rutschgefahr zusätzlich erhöht wird.

Gewerbliche Fliesen sind die Rutschhemmer Nr. 1

Bei der Nennung der rutschhemmenden Materialien für Bodenbeläge am Arbeitsplatz stehen keramische Fliesen und Platten an erster Stelle. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie in der Fertigung exakt den jeweiligen Anforderungen angepasst werden können. Der Gesetzgeber wie auch die Berufsgenossenschaften haben diese Anforderungen in Tabellen mit verschiedenen Bereichen spezifiziert. So etwa im sogenannten Bereich der nass belasteten Barfußbereiche, etwa in Krankenhäusern oder öffentlichen Schwimmbädern. Gemäß der DIN 51097 bestehen hier Bewertungsgruppen von A bis C:

  • A: geeignet u. a. für Sammel- und Umkleideräume
  • B: geeignet u. a. für Duschräume und Duschbereiche
  • C: geeignet u. a. für Treppen und Leitern, die ins Wasser führen

In diesen Bereichen kommen oft eher kleinformatige, unglasierte Fliesen in den Einsatz.

Fliesen als Trittsteine am Arbeitsplatz

Aus dem Mittelalter ist überliefert, dass die Straßen und Wege der Städte aufgrund fehlender Kanalisation wortwörtlich in Dreck und Abfall schwammen. Etwas Abhilfe schafften hier Trittsteine. Größere, oben abgeflachte Steine, die in Schrittweiten Abständen an bestimmten Stellen ausgelegt waren, um zum Beispiel eine Straße überqueren zu können, ohne durch den Morast waten zu müssen.

Diesem Prinzip folgen Fliesen mit einem Verdrängungsraum. Diese Fliesen finden sich vor allem im Bereich der Nahrungsmittelverarbeitung. Sie besitzen hoch- und tiefliegende Bereiche und werden in die Gruppen V4 bis V10 eingeteilt. Die Zahl hinter dem V gibt das Mindestvolumen in cm3 oder dm2 der Verdrängung an. Arbeitnehmer/innen stehen hierbei auf dem erhöhten Bereich, während sich beispielsweise Fette oder Teigreste in den Vertiefungen sammeln.

Die Bewertungsgruppen der Rutschgefahr

Die Berufsgenossenschaften definieren für praktisch jeden Arbeitsplatz den Grad der Rutschgefahr. Das findet sich bei den Fliesen, die der R-Gruppe zugeordnet sind. Diese R-Gruppe unterteilt sich von R9 bis R13. Dabei bedeutet R9 eine etwas geringere, gleichwohl bestehende Rutschgefahr, R13 dagegen bezeichnet die höchste Gefahr auszurutschen. Je nach Arbeitsplatz werden hierbei Fliesen mit Verdrängungsraum mit Fliesen der R-Gruppe kombiniert beziehungsweise besitzt die Fliese gleichzeitig beide Eigenschaften. Die höchstmögliche Kombinationsform solcher Fliesen finden sich in Schlachthäusern (R13+V10) wie ebenso in der Fischverarbeitung.

Die bereits angesprochene Rutschgefahr R9, die niedrigste Bewertungsklasse, kommt bei Fliesen im Eingangsbereich wie auch bei Treppen im Inneren eines Betriebes oder eines Geschäftes zum Einsatz. Das sind keine direkten Arbeitsplatzbereiche, sondern dienen dem Kunden- und Personalverkehr. Neben der Rutschhemmung kommen bei Fliesen in diesem Bereich auch deren Beständigkeit gegen zerkratzen oder Abrieb zum Tragen. Bei mitunter hunderten Besuchern oder Kunden, die ein Geschäft täglich frequentieren, besitzt die Beständigkeit der eingesetzten Fliesen höchste Priorität. Diese wird durch spezielle Verfahren und Zusätze bei der Fliesenfertigung erreicht.