Risikokapital Finanzen
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Risikokapital in Unternehmen: Bedeutung und Einsatz

Das Wagnis-, Risikokapital oder Venture Capital ist eine geldliche Beteiligung privater Finanzleute an Unternehmen. Institutionelle Geldgeber beteiligen sich ebenfalls oftmals als Geber des Risikokapitals und investieren in neue Unternehmen und vor allem in KMU. Mit dem Risikokapital werden aussichtsreiche Geschäftsmodelle unterstützt und die Entwicklung der Unternehmen gefördert. Die Aufnahme des Risiko- oder Wagniskapitals ist daher nicht nur für junge und neue Unternehmen in der Wachstumsphase von Vorteil. Fällt eine Unternehmensbewertung besonders positiv aus, setzen die Geldgeber in der Finanzierungsphase das Risikokapital ein, um die Entwicklung des Unternehmens zu unterstützen.

Was ist Risikokapital?

Als Risikokapital werden zeitlich begrenzte Beteiligungen von Investoren an innovativen und jungen Unternehmen bezeichnet. Oftmals handelt es sich hierbei um Start-ups, welche noch nicht nicht-börsennotiert sind und deren Arbeit mit speziellen unternehmerischen Risiken verbunden ist. Daher wird oft von Venture Capital oder Wagniskapital gesprochen. Diese High Tech-Unternehmen verfügen in aller Regel nicht über die banküblichen Bürgschaften, was die Voraussetzungen für Finanzierungen über Kredite sind.

Genauso wenig ist eine hinreichende Eigenkapitalgrundlage aus eigener Kraft verfügbar, um die Entwicklung des Unternehmens voranzutreiben. Aus diesem Grund wird das Kapital von außen gebraucht, um eine tragbare finanzielle Grundlage herzustellen. Durch die Kapitalbeteiligungen kann die Ausstattung mit Eigenkapital nachhaltig optimiert werden. Es handelt sich dabei um Engagements auf Zeit, auch wenn das Risikokapital unbefristet zur Verfügung stehen kann. Das Ziel des Managements besteht vor allem in dem Erzielen eines möglichst hohen Verkaufsgewinns.

Die Risikofinanzierung

Die Risikofinanzierungen sind vor jenem Hintergrund auf mittlere Sicht angelegt. Charakteristische Zeiträume für Beteiligungen belaufen sich auf insgesamt fünf bis zehn Jahre. Meistens erfolgt die Aufgabe der Beteiligung im Rahmen eines späteren Gangs an die Börse. Zugleich wird das Engagement vielfach durch eine stille Beteiligung realisiert, zuweilen als eine offene Beteiligung. Außerdem werden unterschiedliche Arten der Mezzanine-Finanzierung wie Schuldverschreibungen, nachrangige Darlehen oder Genussrechte verwendet. So sind Risikokapital-Beteiligungen nicht unausweichlich mit Rechten einer Mitwirkung im Unternehmen verbunden, weil das Ziel des Interesses nicht in der aktiven Beeinflussung besteht. Oftmals bekommen die Investoren jedoch verschiedene Kontroll- und Informationsrechte.

Als ein Teil des Eigenkapitals nimmt das Venture Capital an Verlusten und Gewinnen des Unternehmens teil und wird im Falles einer Insolvenz erst nach den Anteilen der Gläubiger aufgeräumt. Wie dies erfolgt, ist von der rechtlichen Gestaltung der Beteiligung ab. Weil eine solche Beteiligung meistens in der frühen Phase der Unternehmensgründung erfolgt, ist das Risiko hoch – bis hin zum kompletten Verlust. Die Investition mit Risikokapital erfolgt meistens durch die Bereitstellung von Eigenkapital oder ähnlichen Finanzinstrumenten; in aller Regel wird der Investor ein Gesellschafter.

Teils aber greift der Kapitalgeber zugleich aktiv in die Leitung des geförderten Unternehmens ein und bietet Unterstützung im Management, um das Unternehmen ökonomisch zu fördern. Meistens ziehen sich die Geldgeber nach einigen Jahren durch einen Verkauf der eigenen Anteile oder durch einen Gang an die Börse des finanzierten Unternehmens wieder zurück und verlassen das Unternehmen. Die möglichen Renditen sind dabei besonders hoch, jedoch trägt der Investor zugleich das höhere Risiko einer eigenen Kapitalinvestition in ein junges Unternehmen.

Der Einsatz des Risikokapitals

Das finanzielle Engagement mit Risikokapital ist befristet, wenn dies juristisch meist anders offeriert wird. So legen die Investoren ihr Geld in einem Unternehmen an und hoffen durch einen ökonomischen Erfolg auf die Wertsteigerung des investierten Anteils. Zu einem passenden Zeitpunkt wird diese Beteiligung veräußert, weshalb sich das Risiko einer Investition in jedem Falle auszahlt.

Entsprechend handelt es sich bei einem Wagniskapital meist um mittelfristige Investierungen. Dabei wird zwischen einer stillen und einer direkten Beteiligung unterschieden. Die direkte bzw. die offene Beteiligung verläuft ohne Ausgleich oder Zinszahlungen. Dabei fungiert der Investor oftmals als Kommanditist, Aktionär oder als Gesellschafter. Eine stille Beteiligung hingegen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Unternehmensgründer das Darlehen in Anspruch nimmt, das über Eigenkapitalsinn verfügt. Während der Laufzeit des Kredites muss ein bestimmter Zinssatz gezahlt werden, welcher unterschiedlich aussehen kann. Die Mitwirkung und ein Mitspracherecht und an unternehmensinternen Entscheidungen muss separat vereinbart werden.

Das Risikokapital als Finanzierungsmöglichkeit

Nicht immer können Unternehmen ihr Vorhaben zur Gründung mit den klassischen Methoden wie Förderkrediten von Banken finanzieren. In solchen Fällen bietet sich eine Beschaffung des Geldes durch private Geldgeber an, welche immer nach lohnenden Investitionen suchen. Meist ist in einem solchen Fall von einer Private Equity die Rede, was im mit Eigenkapital übersetzt wird, das außerbörslich arbeitet.

Bei der Private Equity wird das Kapital in die Equity-Gesellschaften eines Unternehmens gezahlt, die ein abgestimmtes Risiko-Rendite-Verhältnis vorweisen können. Das Private Equity ist eine bestimmte Art des Eigenkapitals und bei einem Misserfolg des unterstützen Unternehmens ist dieses für die Geldgeber auf jeden Fall verloren. Damit das Risiko eines solchen Totalverlustes reduziert wird, bringen die Equity-Gesellschaften die langjährige Berufserfahrung und die wirtschaftlichen Kontakte in das finanzierte Unternehmen ein. Der Zeitraum einer Beteiligung erstreckt sich dann über den Zeitraum, bis sich das jeweilige Unternehmen über Banken selbst finanzieren oder die investierten Anteile mit Gewinn verkaufen kann. Die Equity-Gesellschaften können sich gradlinig oder durch einen Fonds an dem Unternehmen beteiligen.