Start-Ups Investieren
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In Start-Ups investieren: Wie funktioniert das?

Crowdinvesting – Was sind die Chancen und Risiken? Mit Crowdfunding hat jeder die Möglichkeit, in innovative und junge Unternehmen zu investieren: Es bietet kapitalsuchenden Start-up-Investoren einzigartige Chancen und Vorteile. Es gilt jedoch für beide Seiten die Risiken und Besonderheiten der Finanzierungsform zu beachten.

Wie investiert man richtig in Start-Ups?

Je nach Entfaltung des Beteiligungsvertrags wird die Crowd auf unterschiedliche Weise am Erfolg des Start-ups angeschlossen. Dabei sollte jeder Vertrag detailliert angeschaut werden. Die Quote der Anteilnahme spielt also eine essenzielle Rolle. Aus dem Verhältnis des ausgeführten Crowdinvestments errechnet sie einen unterstellten Unternehmenswert. Eine realistische und angemessene Bewertung des Unternehmens ist somit die Grundlage für einen fairen Start-up-Investment-Deal. In Bezug auf die Kosten: Für Crowdinvestoren entstehen bei den meisten Plattformen keine direkten Kosten. Einige erheben allerdings einen Aufschlag bei der Investmenttätigung (Agio) oder einen Anteil vom möglichen Exit-Erlös.

Was sind die Vorteile für Investoren?

Doch was gehört zu den Vorteilen beim Investieren?

Gewinnchancen

Ein Start-up zeichnet sich durch sein Wachstumspotenzial aus. Mit Crowdfunding haben Investoren die Möglichkeit, an einer Rendite des Start-ups teilzuhaben. Die ambitiösen Wachstumspläne der jungen Unternehmen versprechen meist durchaus attraktive Gewinnchancen. Hier muss man sich jedoch unbedingt im Klaren sein, dass eine Vielzahl der jungen Gewerbe scheitern und die Investitionen eindeutig zu den risikoreichen Investments gehören. Die Zahl der jungen Gewerbe, die scheitern, überragt die Zahl der Start-ups die erfolgreich sind.

Teilnahme an innovativen Projekten

Beim Crowdfunding besteht häufig ein enger Austausch zwischen der Crowd und dem Start-up. Viele Investoren bezeichnen Sie auch als „ihre Start-ups“ und empfinden ihr Investment als grundsätzliche Bereicherung.

Erweiterung der Kompetenz

Der direkte Kontakt zu Start-ups ermöglicht Investoren die Chance, etwas dazuzulernen. Das bezieht sich insbesondere auf junge Menschen, die den Aufbau einer Firma aus erster Hand verfolgen und somit betriebswirtschaftliches Know-how fernab von Bussiness-Lehrbüchern erfahren können. Selbst für Unternehmer, die im Berufsleben erfolgreich stehen, kann die Auseinandersetzung mit den jungen Geschäftsmodellen der Start-ups den Horizont erweitern – vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung.

Beitrag zur deutschen Gründerkultur

Start-up-Investoren leisten einen aktiven Beitrag zur Gründerkultur in Deutschland. Anleger wählen dabei gezielt die Start-ups aus, die sie unterstützen möchten. Mit ihrer Finanzierung können sie mitbestimmen, in welchen Bereichen Innovation gefördert wird.

Eventuelle Risiken beim Crowdinvesting

Crowdinvesting kann jedoch folgende Risiken birgen:

Kein Mitspracherecht

Crowdinvestoren haben in der Regel kein Mitspracherecht bei den gewerblichen Entscheidungen der jungen Unternehmen.

Möglicher Totalverlust

Bei der Finanzierung von neuen Unternehmen handelt es sich grundsätzlich um unterfangene Investitionen. Wichtig zu beachten ist, dass Beteiligungen am Crowdinvestment oftmals nachrangig sind. Das heißt, dass das Verlangen der Crowd nach dem Verlangen anderer Gläubiger nachrangig bedient werden. Falls es zur Insolvenz des Start-ups kommt bzw. wenn keine weiteren Vermögensgegenstände verfügbar sind, gehen die Investoren leer aus.

Asymmetrie von Informationen

Aus Angst vor einem Abfluss von Informationen zu Wettbewerbern legen viele Start-ups meist nicht alle Detailinfos aus ihrem Business-Plan offen. Von daher werden die Crowdinvestoren niemals auf demselben Informationsstand wie die Start-ups sein.

Keine Möglichkeit einer vorzeitigen Kündigung

Finanzierungen von Start-ups werden in der Regel über Nachrangdarlehen geregelt. Aus diesem Grund sind Investitionen innerhalb der Vertragslaufzeit nicht liquidierbar.

Hilfreiche Tipps für Start-up-Investoren

Doch fürs Investieren gibt es auch ein paar hilfriche Tipps:

Das Business des Start-ups verstehen

Alle, die Geld in ein Start-up investieren, sollten unbedingt dessen Geschäftsmodell verstehen.

Der Crowd nicht blind folgen

Als Crowdinvestor sollte man sich genau überlegen, ob die Finanzierung langanhaltend Sinn macht oder nicht.

Bedingungen der Finanzierung verstehen

Es speilt eine wichtige Rolle, die Investment-Bedingungen zu verstehen. Durch einen Abgleich der Risiko-Chancen sollte man zur Entscheidung kommen, ob die Finanzierungsbedingungen als fair empfunden werden können.

Vertrauen als Grundlage

Bei jeder Finanzierung sollte das Grundgefühl stimmen. Wer sich unsicher fühlt, sollte die Start-up-Gründer am besten direkt kontaktieren, um einen Eindruck für die Personen zu gewinnen, denen man seine Investition anvertraut.

Einen totalen Verlust einplanen

Start-up-Investoren sollten nicht mehr investieren, als sie als Verlust verkraften können. Es ist ratsam, ein breites Portfolio mit kleineren Beträgen aufzubauen, um den Risiken abzuweichen.