An Graffitis scheiden sich die Geister. Einerseits sind sie längst eine anerkannte Kunstform und Sprayer wie Banksy sind in allen großen Museen für moderne Kunst vertreten. Andrerseits wird durch das Aufbringen von Ölfarben öffentliches wie privates Eigentum beschädigt.
Während sich die vielen aus der Kindheit noch bekannte Kreide mühelos entfernen lässt beziehungsweise vom Regen abgewaschen wird, enthält eine Farbsprühdose Nitrolacke und Lösungsmittel, die nur noch mit dafür geeigneten Mitteln entfernt werden können oder, um es auf den Punkt zu bringen, einzig speziell entwickelte Graffitientferner können helfen.
Graffitis: Keineswegs nur ein Problem des 20.- und 21. Jahrhunderts
Das italienische Wort Graffito ist der ursprüngliche Namensgeber für ein Phänomen, das die Menschheit begleitet, seit es die Schriftsprache gibt. Doch was genau ist ein Graffiti und was unterscheidet es zum Beispiel von den Wandmalereien aus der Steinzeit? Der große Unterschied liegt darin, dass ein Graffiti zumindest einen Schriftzug enthält, quasi eine personalisierte Botschaft an die Gesellschaft. Die Lust, sich selbst in Form eines Graffitis mitzuteilen, ist uralt, wie Archäologen und Altertumsforscher feststellen konnten. Das älteste bekannte Graffiti findet sich in einer ägyptischen Tempelanlage und datiert rund 4.700 Jahre in der Vergangenheit.
In jeder Epoche der Menschheitsgeschichte und auch in jeder Region der Erde finden sich Graffitis, an Maya-Tempeln in Mittelamerika genauso wie an Pagoden in Asien oder Kirchen und Schlössern in Europa. Dabei sind sich die Inhalte der Graffitis doch recht gleichgeblieben. Die berühmt-berüchtigten Klosprüche, heute meist mit Filzmarkern aufgetragen, waren schon im alten Rom ein Problem, inklusive Phallus-Darstellungen und zotigen Sprüchen.
Für die Wissenschaft sind Graffitis wichtige Botschaften aus fernen Zeiten
Für Forscher stellen diese alten Graffitis wichtige Wegmarken dar, denn nicht selten sind sie datiert und mit Namen versehen. Zudem geben sie Aufschluss darüber, wie hoch der Grad der Alphabetisierung des jeweiligen Zeitalters war. Graffitis unterschieden sich deutlich von den offiziellen Schriften ihrer Zeit, etwa den Hieroglyphen in ägyptischen Grabmälern oder den lateinischen Inschriften in europäischen Kirchen des Mittelalters. Graffitis gaben die Sprache und auch das Denken des normalen Volkes wider.
Graffitis heute: Überwiegend übertrieben, teuer und sehr gefährlich
Das großformatige Graffiti, das sich an Gebäuden, Zäunen und Zügen findet, ist ein Kind unserer Zeit. Möglich gemacht durch preiswerte Farbsprühdosen. Die stark verdünnten Farben dringen beispielsweise tief in den Putz von Wänden ein oder verbinden sich mit dem Lack von Fahrzeugen. In der Sprayer-Szene besitzen die Graffitis den höchsten Wert, deren Anbringung das größtmögliche Risiko beinhalten. So etwa Züge oder auch bewachte Firmengelände. In einer Rangliste, wenn es sie gäbe, würden die Ziele der Sprayer sehr wahrscheinlich so aussehen:
- Züge
- Unterführungen
- Brücken
- Denkmäler
- Bauzäune
- Öffentliche Gebäude
- Private Gebäude
Dabei riskiert so mancher Sprayer durchaus sein Leben. Das Abseilen von Dächern gehört ebenso dazu wie das Sprayen in unmittelbarer Nähe von Hochspannungsleitungen. Die weitaus meisten Toten und Verletzte fordert jedoch das Graffiti-Sprayen an Zügen. Nach Schätzungen der Bundespolizei beläuft sich der jährliche Schaden durch Graffitis an öffentlichen und privaten Einrichtungen und Objekten auf rund 200- bis 250 Millionen Euro, allein in Deutschland.
Graffitis an Firmenfassaden & Firmenfahrzeugen: Was hilft gegen die Unvernunft der überwiegend jugendlichen Täter?
Harte Strafen, bis hin zu mehrjähriger Haft, beeindrucken die Sprayer-Szene kaum. Der „Kick“, sein oder ihr „Kunstwerk“ mit dem eigenen „Tag“, dem Zeichen des Sprayers, an einer U-Bahn zu sehen, ist einfach zu groß. Wirklich helfen kann nur Vorbeugung, etwa besondere Mittel, die die Untergründe so imprägnieren, dass die Farbe aus den Sprühdosen nicht mehr haftet.
Sicher helfen können lediglich Graffitientfernungsmittel vom Spezialisten
Sogenannte Graffitientfernungsmittel werden von darauf spezialisierten Firmen entwickelt und produziert. Es gibt sie sowohl für Fahrzeug-Lacke als auch für Hauswände. Das kann Hand in Hand gehen bei der Entfernung der Graffitis, es muss nur gemacht werden, alles andere ist Sparen am falschen Platz.