Für den Onlinehandel war 2020 ein Rekordjahr. Dies ist einerseits auf die fortschreitende Digitalisierung und den technologischen Fortschritt zurückzuführen. Durch die Pandemie hat sich das Konsumverhalten der Menschen in Deutschland ebenfalls geändert. Es wird viel mehr online bestellt. Für 2021 rechnen Branchenexperten mit einem weiteren Anstieg des Umsatzes im E-Commerce. Im Folgenden werden verschiedene E-Commerce Trends für das Jahr 2021 beschrieben.
D2C – Direct to Consumer
Ein Trend, der in 2021 immer beliebter wird, ist D2C. D2C bedeutet, dass Konsumgüter direkt an den Endverbraucher verkauft und verschickt werden. Hierzu entwickeln Hersteller eigene E-Commerce Kanäle, über die die Kunden bestellen können. Der Handel wird also vollkommen außen vor gelassen. Auf diese Weise können Marken für Unterhaltungselektronik oder für Kleidung Sondereditionen im eigenen E-Commerce Shop veröffentlichen und ein Alleinstellungsmerkmal schaffen. Es geht also nicht mehr darum, sich gegenüber Konkurrenten mit günstigen Preisen durchzusetzen. Es werden einzigartige Produkte geschaffen und die Kunden zahlen den kleinen Aufpreis. Dadurch entsteht eine bessere Kundenbindung und eine Marke kann sich etablieren.
Hybrid Commerce
Beim Hybrid Commerce handelt es sich um die Verschmelzung des Onlinehandels und des stationären Handels. So nutzen immer mehr Onlinehändler den stationären Handel, um Präsenz vor Ort in einer Fußgängerzone zu zeigen, z. B. Notebooksbilliger. Im Gegenzug erkennen große Ketten wie Douglas und Ikea, wie wichtige neben dem stationären Handel ein E-Commerce Kanal ist. Das Potenzial im E-Commerce ist riesig. Unternehmen, die sich 2021 noch immer nur auf den stationären Handel fokussieren, werden ihr Potenzial nie ausschöpfen können. Bei Hybrid Commerce muss jedes Unternehmen und jede Handelskette schauen, welche Strategie sich für die Kundschaft und das Produktportfolio eignet.
Social Commerce
Durch die Pandemie rücken soziale Plattformen immer mehr in den Fokus für die Kommunikation und den zwischenmenschlichen Austausch. Mittlerweile bieten viele soziale Plattformen E-Commerce Lösungen für Hersteller und Anbieter. So können Produkte auch über soziale Plattformen an den Endverbraucher verkauft werden. Soziale Plattformen werden von den Menschen auch vermehrt als E-Commerce Kanäle und nicht mehr nur zur Kommunikation gesehen.
Conversational Commerce
Ein weiterer Trend ist Conversational Commerce. Hierbei handelt es sich um die Kommunikation zwischen Unternehmen und User, die über ein Endgerät, in den sozialen Medien oder eine Website erfolgen kann. Durch die Konversation mit dem Kunden z. B. Über WhatsApp versuchen Unternehmen, den Kunden von einem Produkt oder Dienstleistung zu überzeugen. Für die Kommunikation werden Chatbots auf Websites oder Sprachsoftware verwendet, um auf das Anliegen oder eine Frage des Kunden reagieren zu können. Die Konversation erfolgt über vertraute Plattformen, wodurch Kunden eher eine Anfrage stellen (User Experience). Über eine Messaging Schnittstelle können Kunden sogar direkt ein Produkt bezahlen.
Ein Wechsel auf eine entsprechende Website ist überflüssig. Dadurch entsteht eine bessere und angenehmere Kundenerfahrung. Conversational Commerce ist im Ausland (China) weit verbreitet. Aber auch immer mehr Unternehmen in Westeuropa nutzen diesen Trend, z. B. WhatsApp Shopping. Das Praktische an diesem Trend ist, dass beratungsintensive Sachverhalte einfach über die Schnittstelle erfolgen können. E-Commerce Händler können so den Kontakt zu ihren Kunden aufrecht erhalten und pflegen.
Bessere Erreichbarkeit und vielfältiger Service
In der Pandemie kommt es durch die Paketflut immer wieder zu Lieferengpässen. Die Erreichbarkeit spielt für Unternehmen also eine sehr wichtige Rolle. Kunden fragen häufiger nach und der Service und die Servicequalität werden ebenfalls enorm wichtig sein. Kunden müssen ein Unternehmen einfach erreichen können, egal ob es sich um Fragen, Reklamationen oder andere Anliegen handelt. Viele Unternehmen nutzen bereits Wissensdatenbanken und Chatbots, die häufig gestellte Fragen gespeichert haben. Diese Fragen können dann einfach automatisch beantwortet werden. Für 2021 werden immer mehr E-Commerce Händler auf Messaging Dienste für den Support nutzen.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Der Umweltschutz und die Nachhaltigkeit spielt für immer mehr Menschen eine wichtige Rolle. Im E-Commerce werden Händler in 2021 auf nachhaltige Lösungen und Strategien setzen. Umweltschutz und Nachhaltigkeit können den Unterschied ausmachen, ob sich ein Kunde am Ende für ein bestimmtes Produkt entscheidet. Der günstigste Preis ist nicht mehr vermehrt oberstes Kriterium. Kunden sind also bereit, für ein nachhaltiges Produkt einen Aufpreis zu bezahlen.
Lebensmittelhandel
Durch die Pandemie erfolgt der Lebensmittelhandel auch auf digitalem Weg. Diese Sparte boomt. Unternehmen wie Godzilla oder Picnic haben 2020 enorme Umsätze verzeichnet. In 2021 wird sich dieser Trend fortsetzen.